Wenn es etwas gibt, das mindestens genauso geschichtsträchtig ist wie die Menschheit selbst, dann ist es die Architektur. Egal ob man sie aus technischer, funktionaler oder ästhetischer Sicht betrachtet, oder eher aus einem Geistes- und Kunstwissenschaftlichem Winkel interpretiert. Spätestens seitdem der Mensch die Höhle verlassen und angefangen hat, neue Strukturen in seine Umwelt zu setzen, ist die Architektur ein fester Bestandteil unseres Lebens. Wie bei allen großen, geschichtsträchtigen Ereignissen oder Bestandteilen der Geschichte, hat auch die Architektur Menschen hervor gebracht, die durch besonderen Leistungen auf ihrem Fachgebiet herausstechen und damit zu den einflussreichen Ikonen ihres Genres aufgestiegen sind:
Inhaltsverzeichnis
ToggleZaha Hadid war, bzw. ist so etwas wie die Marylin Monroe der Architekturszene. Die im März 2016 verstorbene Architekturprofessorin konnte sich als erste Frau den Pritzker-Architekturpreis sichern und machte sich damit unsterblich. Ihr Baustil zeichnet sich vor allem durch ein fließendes Design aus. Ihr hierzulande bekanntestes Werk ist der Entwurf für das interaktive Erlebnismuseum der Naturwissenschaften „phæno“, das zwischen 2001 und 2005 in Wolfsburg errichtet wurde.
Es gibt gefühlt keine Ehrung des Vereinigten Königreichs, die der im Dezember 1953 geborene Brite nicht in Empfang genommen hat. Neben zahlreichen internationalen Preisen und Auszeichnungen für herausragende Entwurfsleistungen ist Sir David Alan Chipperfield auch Träger des Bundesverdienstkreuzes. Seine Werke orientieren sich stilistisch an der klassischen Moderne mit einer minimalistischen Formsprache, die durch natürliche, aufeinander abgestimmte Materialien realisiert wird. Eines seiner bekanntesten Entwürfe ist der Wiederaufbau des Neuen Museums in Berlin.
Der vorrangig als Maler tätige Friedrich Stowasser, so sein bürgerlicher Name, war ein besonderer Mensch und erklärter Gegner von geradlinigen Gebilden. Er zögerte zu keiner Zeit, seine Abneigungen gegen alles, was einen Hauch von architektonischen Standard oder Rationalismus besaß, kundzutun. Durch zwei Nacktreden in München und Berlin verlieh er seiner Meinung nochmals entsprechenden Nachdruck. Der sich selbst als „Architekturdoktor“ bezeichnete Hundertwasser, fing in den 70er Jahren an, eigene Architekturmodelle zu fertigen. Sein Stil zeichnet sich dabei durch Lebendigkeit und Individualität aus. Seine Werke sind so ausgefallen, dass diese in kürzester Zeit zu Touristenmagneten wurden, wie beispielsweise das Hundertwasserhaus in Wien.
Le Corbusier, dessen richtiger Name eigentlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris ist, war einer der Pioniere unserer heutigen Architektur. Entgegen dem damaligen Mainstream von Ornamenten und anderen Verzierungen war er stets ein Verfechter des funktionalen Baus unter Einbeziehung neuester Technologie. Durch den Einsatz von Eisenbeton, Stahl und Fertigteilen waren der architektonischen Gestaltung fast keine Grenzen mehr gesetzt. Die Funktionalität aus klaren, einfachen Körpern, die sich aus Rechtecken, Kreisen und Quadraten zusammensetzen begründeten den so genannten Brutalismus. Insgesamt 17 Bauten von Le Corbusier haben es auf die Liste der UNESCO Weltkulturerbe geschafft, darunter auch zwei Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung.
1883 in Berlin geborene Gropius gilt neben Le Corbusier und Frank Lloyd Wright als Mitbegründer der ‚Modernen Architektur‘. Trotz seines abgebrochenen Architekturstudiums schaffte es der Deutsche mit seiner ersten bedeutenden architektonischen Arbeit, der „künstlerischen Baugestaltung des Fagus-Werk“ in Alfeld an der Leine auf die Liste der UNESCO Weltkulturerbe. Den größten Stempel hat Gropius der Architekturwelt allerdings mit der Gründung des Bauhauses in Weimar aufgedrückt. Die sich daraus entwickelten Einflüsse auf Formen, Funktion und Moderne werden auch heute noch gerne für moderne Wohnhäuser gewählt wird.
Der amerikanische Architekt war ein Visionär auf seinem Gebiet und war einer der Ersten, die den Begriff einer organischen Bauweise prägten. Der 1959 Verstorbene hatte das Ziel, eine unabhängige Architektur des ‚neuen‘ Amerikas zu etablieren. Sein Stil, Bauwerke möglichst nahtlos in die vorhandene Landschaft zu integrieren, wurde maßgeblich von seiner ländlichen Herkunft im Heimatstaat Wisconsin beeinflusst. Hieraus entwickelten sich die so genannten „Prairie Houses“, die sich stets harmonisch in die umliegende Landschaft einbetten. Eines seiner berühmtesten Werke ist das so genannte Fallingwater (früher: Kaufmann-Haus), südöstlich von Pittsburgh, Pennsylvania.
Obwohl der spanische Architekt schon seit fast einem Jahrhundert verstorben ist, wird sein Name selbst von Architekturlaien auch heute noch sofort mit der Sagrada Familia in Barcelona in Verbindung gebracht. Auch wenn Gaudí zahlreiche andere Werke vollendet hat, so wird diese unvollendete Kirche in Spaniens Küstenstadt immer auf tragische Weise mit ihm verbunden bleiben. Gaudí selbst war eher für einen unkonventionellen, eigenwilligen Stil bekannt. Seine typischen Merkmale waren geschwungene Linien, Unregelmäßigkeiten im Grundriss und schräg gemauerte Stützen. Dadurch war Gaudí auch eine Inspiration für Friedrich Hundertwasser geworden.
Der Pitzker-Preisträger gilt in Fachkreisen als einer der besten Architekten seiner Zeit und ist Begründer des so genannten Dekonstruktivismus. Gehry wurde in seiner Laufbahn mit Auszeichnungen überschüttet und ist für eine Reihe von Bauwerken und Entwürfen berühmt. Besonders erwähnenswert ist hier das Guggenheim-Museum in Bilbao. Dieses hatte eine solche Ausstrahlung auf die ganze Stadt, dass diese sich von einer Industrie- in eine moderne Kulturstadt entwickelte. Gehry hatte 2005 einen Gastauftritt in der Zeichentrickserie „Die Simpsons“. Eine Ehre, die nicht jedem Architekten gebührt wird.
Welche Architekt*Innen habe ich vergessen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare und ich werde die Liste ergänzen.
Wenn dir mein Blogartikel gefallen hat oder ich dir einen Mehrwert bieten konnte, würde ich mich sehr freuen wenn du mir auf meinen Sozialen Medien folgst! Abonniere außerdem meinen Newsletter, um keine Grundlagen und Tipps & Tricks rund um das Thema Architektur und Berufseinstieg zu verpassen.
* Ich finanziere den Unterhalt dieser Seite mit Affiliate-Programmen und Werbung und würde mich freuen, wenn du die Produkte oder Services über die im Artikel enthaltenen Links oder Werbetafeln in Anspruch nimmst. Für dich entstehen dabei keinerlei Extrakosten. Hilf mir, dir und anderen zu helfen 🙂
Verpasse keine hilfreichen Artikel rund um das Thema Architektur, Studium und Technologie und melde dich jetzt zu meinem Newsletter an.